Erste Anzeichen von Depression und wie man damit umgehen kann
Depressionen sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die jeden treffen kann. Manchmal schleichen sich die Symptome langsam ein, und es ist schwer, die ersten Anzeichen zu erkennen. Doch je früher du diese erkennst, desto besser kannst du dagegen vorgehen. Hier sind einige Informationen zu den ersten Anzeichen einer Depression, den verschiedenen Formen und was du tun kannst, wenn du sie bei dir oder auch bei anderen bemerkst.
Was ist eine Depression?
Viele Menschen verbinden Depressionen hauptsächlich mit tiefer Traurigkeit, das ist allerdings nur ein Teil des Bildes. Betroffene fühlen sich oft antriebslos, ermüden schnell und verlieren die Motivation für alltägliche Aktivitäten. Es kann schwer sein, Freude an Dingen zu finden, die früher Spaß gemacht haben. Diese Krankheit hat viele Facetten und oft merken die Betroffenen nicht sofort, dass sie Hilfe benötigen. Ein weiteres Symptom kann die Unfähigkeit sein, Emotionen wie Trauer auszudrücken, obwohl eine innere Leere empfunden wird.
Depressionen treten in verschiedenen Formen auf. Bei einer unipolaren Depression erleben Betroffene wiederkehrende depressive Phasen, die Wochen oder Monate andauern können. Die bipolare affektive Störung hingegen ist durch das Wechselspiel von depressiven und manischen Episoden gekennzeichnet, wobei die manischen Phasen durch übermäßigen Tatendrang, gehobene Stimmung und wenig Schlafbedürfnis geprägt sind. Dysthymie beschreibt eine langanhaltende, weniger schwere Form der Depression, die oft im jungen Erwachsenenalter beginnt und über Jahre hinweg bestehen kann. Es ist wichtig, zu wissen, dass depressive Episoden auch durch körperliche Krankheiten oder bestimmte Medikamente ausgelöst werden können.
Depression als Volkskrankheit
Depressionen sind weit verbreitet: In Europa leiden etwa 50 Millionen Menschen mindestens einmal in ihrem Leben daran. In Österreich betrifft diese Krankheit jede zehnte Person und gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen. Erschreckenderweise erhält nur ein Viertel der Betroffenen professionelle Unterstützung. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt bei etwa 20 Prozent.
Symptome der Depression
Depressionen äußern sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können. Zu den emotionalen Symptomen gehören anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und ein Gefühl der inneren Leere. Betroffene entwickeln oft negative Gedankenmuster und eine pessimistische Sichtweise auf sich selbst und die Zukunft. Konzentrationsprobleme, ständige Selbstkritik und Suizidgedanken sind ebenfalls häufig. Verhaltensänderungen können sich in sozialem Rückzug, dem Aufgeben von Hobbys und Schwierigkeiten bei der Arbeit zeigen. Körperliche Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Appetitverlust, Müdigkeit und verschiedene Schmerzen sind ebenfalls typisch für Depressionen.
Wann spricht man von einer Depression?
Um eine Depression offiziell diagnostizieren zu können, müssen neben den Hauptsymptomen auch mehrere Nebensymptome vorhanden sein. Dazu gehören körperliche Anzeichen wie Schlafstörungen und Appetitlosigkeit sowie psychische Merkmale wie Schuldgefühle, geringes Selbstwertgefühl und Perspektivlosigkeit. Diese Symptome müssen über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen anhalten, um als Depression eingestuft zu werden. Ein Arzt oder Psychotherapeut kann durch gezielte Fragen und Untersuchungen eine genaue Diagnose stellen.
Wie damit umgehen?
Wenn du die beschriebenen Symptome bei dir erkennst, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Vertraue dich einem Freund, Familienmitglied oder Kollegen an. Professionelle Hilfe ist unerlässlich, wenn die Symptome anhalten. Ein Arzt oder Psychotherapeut kann dir die richtigen Schritte aufzeigen und dir Unterstützung bieten. Körperliche Aktivität und Bewegung an der frischen Luft können ebenfalls helfen, deine Stimmung zu verbessern. Achte auf eine gesunde Ernährung und versuche, eine regelmäßige Schlafroutine zu entwickeln. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können ebenfalls hilfreich sein. Setze dir kleine, erreichbare Ziele und vermeide Alkohol und Drogen, da diese Substanzen die Symptome verschlimmern können.
Die Behandlung einer Depression basiert auf zwei Säulen: Medikamente und Psychotherapie. Beachte, dass Medikamente eigentlich nie ohne begleitende Therapie eingesetzt werden sollten, eine Therapie - je nach Schwere der Depression - jedoch sehr gut auch alleinige Behandlungsmaßnahme sein kann, ohne den Einsatz von Medikamenten.
Antidepressiva sind speziell für die Behandlung einer Depression zugelassen und helfen, die Botenstoffe im Gehirn zu regulieren. Es gibt auch pflanzliche Alternativen wie CBD-Öle und Cannabis-Arzneimittel, die in die Behandlung integriert werden können. Die Psychotherapie ist die zweite Grundsäule bei der Behandlung. Es erfordert Geduld, einen Therapieplatz zu finden, aber es lohnt sich. Wenn deine Situation aussichtsloser wird und du vielleicht sogar Suizidgedanken hast, findest du jederzeit Hilfe bei der österreichischen Depressionshilfe.
Depressionen sind ernst und sollten nicht unterschätzt werden. Je früher du die Anzeichen erkennst und Hilfe suchst, desto besser sind deine Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Bleib stark und suche Unterstützung – du bist nicht allein!