Medienkonsum bei Babys, Kindern und Jugendlichen

In einer Zeit, in der der Medienkonsum rapide zugenommen hat, stehen Eltern vor neuen Herausforderungen im Umgang mit den digitalen Einflüssen auf ihre Kinder. Wie viel Medienkonsum ist richtig und wichtig, wann wird es zu viel und kann einen Einfluss auf die gesunde Entwicklung von Kindern haben? Vielleicht hast auch du dich schon mit der Frage beschäftigt und bist dir unsicher, wie damit umzugehen ist.

Kinder bis drei Jahre

Besonders für Kinder unter drei Jahren ist es von großer Bedeutung, den Kontakt mit Bildschirmen auf ein Minimum zu beschränken. Studien haben gezeigt, dass Kinder unter drei Jahren idealerweise sogar gar keinen Kontakt zu digitalen Medien haben sollten. Übermäßige Zeit vor dem Fernseher, Computer oder Handy kann die Entwicklung von Kleinkindern leider nämlich ernsthaft beeinträchtigen. Eine zu hohe Bildschirmpräsenz kann die Konzentrationsfähigkeit stören, was zu Lernschwierigkeiten führen kann. Darüber hinaus können Schlafstörungen auftreten, da das ausgestrahlte blaue Licht von Bildschirmen den natürlichen Schlafzyklus stört und so ggf. zu Einschlafproblemen führt. Dies wiederum beeinträchtigt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die geistige Entwicklung der Kinder. Ein weiteres ernsthaftes Anliegen ist die potenzielle Schädigung der Augen durch übermäßigen Bildschirmgebrauch, was zu einer Kurzsichtigkeit führen kann. Da diese Schäden irreversibel sind, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Kinder in den ersten Lebensjahren so wenig wie möglich oder idealerweise überhaupt keinen Kontakt mit Bildschirmen haben.

Kinder ab drei Jahren & Jugendliche

Nach dem dritten Lebensjahr können Kinder starten, fernzusehen. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass es bei unter 15 Minuten am Tag bleibt. Die Faustregel besagt: Mit jedem Lebensjahr kann dein Kind 10 Minuten mehr am Tag vor einem Bildschirm verbringen.

Mit dem Eintritt ins Teenageralter und der Nutzung von sozialen Medien und Computerspielen wird das Thema Medienkonsum noch komplexer. Auch wir können aus persönlicher Erfahrung sagen, dass insbesondere die Frage des richtigen Zeitpunkts für das erste eigene Smartphone sehr schwer zu beantworten ist. Der Herzschmerz hinter der immer wieder gestellten Frage „Wann bekomme ich endlich ein eigenes Handy? Alle anderen haben auch eins!” kommt sicher vielen von euch bekannt vor. Pädagogische Experten empfehlen kein eigenes Handy vor dem neunten Lebensjahr. Danach kommt es stark auf das Kind an und auch auf die äußeren Gegebenheiten - vielleicht hat dein Kind z.B. einen sehr langen Schulweg und du möchtest die Möglichkeit bieten, dich im Notfall spontan anrufen zu können. Grundsätzlich sollte die Handynutzung in diesem Alter dann aber eher auf die Erreichbarkeit beschränkt sein, ein Smartphone ist also nicht zwangsläufig notwendig.

Ein Handy mit Internetfunktion empfehlen pädagogische Experten frühestens ab dem zwölften Lebensjahr, da man davon ausgeht, dass die Kinder erst in diesem Alter verantwortungsvoll konsumieren und die damit verbundenen Risiken verstehen können. Wichtig ist hierbei, dass ihr euch zunächst gemeinsam die Funktionen des Geräts anschaut und auf eventuelle Kostenfallen und andere Datenfallen o.Ä. eingeht. Auch solltet ihr über den Umgang mit privaten Fotos und Videos im Netz und auf Messengerdiensten wie WhatsApp sprechen und für potentiellen Missbrauch dieser sensibilisieren.

Insbesondere mit einem eigenen Smartphone wird es für dich als Elternteil schwieriger, die Bildschirmzeit zu kontrollieren. Glücklicherweise bieten viele Geräte und Plattformen Einstellungen zur Kontrolle der Bildschirmzeit. Zum Beispiel ermöglicht Apple über die Familienfreigabe die Steuerung von Kinderkonten und die Festlegung von Nutzungszeiten für bestimmte Apps. Ähnliche Funktionen bietet auch Samsung Kids.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren eine tägliche Bildschirmzeit von maximal zwei Stunden und ein Ende der Nutzung nicht später als 21:00 Uhr. Hierbei handelt es sich aber nur um eine Empfehlung. Grundsätzlich solltest du einfach darauf achten, dass durch die Mediennutzung andere Bereiche im Leben, wie die Familie, Sport und das Sozialleben, nicht zu kurz kommen. Zusätzlich kannst du überlegen, Regeln festzulegen, zum Beispiel dass 2 Stunden vor dem Schlafengehen keine Geräte genutzt werden. So kannst du eventuellen Schlafstörungen weiterhin vorbeugen.

Übrigens: Das gilt natürlich nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für uns als Erwachsene. Durch das helle Licht findet keine ordentliche Melatoninausschüttung statt, weshalb man häufig Schwierigkeiten beim Einschlafen hat. Zu wenig Schlaf schwächt wiederum das Immunsystem, führt zu Konzentrations- und Leistungsproblemen und verstärkt das Risiko von psychischen Erkrankungen.

Spätestens bei den ersten Anzeichen von Mediensucht sollten bei den Eltern die Alarmglocken klingeln und festere Regeln durchgesetzt werden. Solche Anzeichen wären zum Beispiel, dass das Kind Pflichten vernachlässigt oder in seiner Freizeit keinen Hobbys mehr nachgeht, sondern sich auf Medien fokussiert oder die Medienwelt mehr Wichtigkeit für das Kind zeigt als die reale Welt.

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Mediensucht bei Kindern ist die Vorbildfunktion der Eltern. Es ist wichtig, dass auch wir selbst nicht zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen und Zeiten ohne Handy einhalten, beispielsweise während des Abendessens oder bei sozialen Zusammenkünften. Durch ein bewusstes und ausgewogenes Verhalten können Eltern einen positiven Einfluss auf die Medienkompetenz und das Verhalten ihrer Kinder ausüben.

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