Was ist Elterngeld und wie beantrage ich es?

Elterngeld ist eine staatliche Leistung für Eltern von Babys und Kleinkindern. Sie soll die Grundversorgung der Eltern in der Zeit absichern, in der sie sich Zuhause um ihre Kleinen kümmern und durch die Betreuung nur anteilig oder gar nicht arbeiten können. Elterngeld steht grundsätzlich allen Müttern und Vätern zu und kann entweder von einem Elternteil oder von beiden gemeinsam beansprucht werden.

Wie viel Elterngeld bekomme ich?

Die Höhe des Elterngeldes hängt davon ab, wie hoch dein durchschnittliches monatlich verfügbares Erwerbseinkommen vor der Geburt war. Das Elterngeld fängt den Einkommenswegfall nach der Geburt des Kindes zu 65 bis 100 Prozent auf, dabei beträgt das Basiselterngeld mindestens 300€ und maximal 1.800€ und das ElterngeldPlus zwischen 150€ und 900€ im Monat. Du willst es ganz genau wissen? Der Elterngeldrechner des Bundesministeriums hilft dir weiter: Elterngeldrechner mit Planer.

Beachte, dass es ab 2024 Veränderungen beim Elterngeld gibt, die dazu führen, dass dein Anspruch auf das Elterngeld entfallen kann. Für Geburten bis zum 31.3.2024 gilt die aktuelle Einkommensgrenze von 300.000€ (für beide Elternteile zusammengerechnet), bei Geburten ab dem 1.4.2024 wird die Grenze auf 200.000€ abgesenkt und ab dem 1.4.2025 fällt die Einkommensgrenze auf 175.000€. Um die Einkommensgrenze zu bestimmen wird das zu versteuernde Einkommen beider Elternteile herangezogen. Bedeutet, dass das Brutto-Einkommen um Werbungskosten, Aufwendungen und Freibeträge gesenkt wird.

Wo beantrage ich Elterngeld?

Grundsätzlich kannst du Elterngeld erst nach der Geburt deines Kindes beantragen. Du solltest allerdings auch nicht zu lange warten, denn Elterngeld wird nur für die letzten drei Monate rückwirkend gezahlt. Das heißt, wenn du dein Kind im Januar bekommst, solltest du spätestens im April deinen Antrag stellen. Dein Elterngeld beantragst du dabei schriftlich bei der örtlichen Elterngeldstelle; in einigen Bundesländern gibt es auch die Möglichkeit, den Antrag online über den Antrags-Assistenten Elterngeld Digital zu stellen. Den Link dazu findest du weiter unten. Der Antrags-Assistent führt dich Schritt für Schritt durch den Antrag, erklärt Fachbegriffe und gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Unser Pro-Tipp: Nutze die letzten Wochen der Schwangerschaft, um dich hier umfassend zu informieren und alle Unterlagen vorzubereiten. Direkt nach der Geburt sind erstmal das Baby und auch dein Wochenbett wichtiger und du wirst froh sein, dich nicht zusätzlich durch die Papiere wühlen zu müssen.

Um Elterngeld zu beantragen, brauchst du einige Unterlagen, die du der Elterngeldstelle vorlegen musst. Dazu gehören u.a.:

  • Die Geburtsurkunde deines Kindes;
  • Nachweise über dein Einkommen vor der Geburt, zum Beispiel Lohn- oder Gehaltsabrechnungen oder Steuerbescheide;
  • Nachweise über dein Einkommen während des Elterngeldbezugs, falls du teilweise arbeitest, zum Beispiel Bescheinigungen deines Arbeitgebers oder eine eigene Erklärung;
  • Nachweise über Mutterschaftsgeld oder andere Leistungen, die du während des Elterngeldbezugs erhältst, zum Beispiel Bescheinigungen deiner Krankenkasse oder deines Dienstherrn.

Die genauen Anforderungen für die Unterlagen kannst du dir auch nochmal auf der Website des Familienportals anschauen oder dich bei deiner Elterngeldstelle beraten lassen. Bei Fragen rund um dieses Thema kannst du natürlich auch die pädagogische Beratung von heynanny nutzen. Den Link zur Terminbuchung findest du in den weiteren Services.

Wie hilft mir Elterngeld Plus beim Wiedereinstieg?

Das Elterngeld Plus ist eine Möglichkeit, für eine bestimmte Zeit das halbierte Basiselterngeld zu beziehen. Das heißt, statt 12 Monate Basiselterngeld kannst du zum Beispiel bis zu 24 Monate Elterngeld Plus bekommen. Das kann sich rechnen, wenn du nach der Geburt deines Kindes kurzfristig wieder in Teilzeit arbeiten möchtest.

Das Elterngeld Plus orientiert sich an deinem Einkommen vor und nach der Geburt. Wenn du vor der Geburt gearbeitet hast, bekommst du 65 Prozent des wegfallenden Einkommens als Elterngeld Plus. Wenn du nach der Geburt in Teilzeit arbeitest, wird dein aktuelles Einkommen angerechnet und dein Elterngeld Plus entsprechend gekürzt.

Der Vorteil: Die Anrechnung des Teilzeit-Einkommens ist beim Elterngeld Plus milder als beim Basiselterngeld. Das liegt daran, dass das Elterngeld Plus schon halbiert ist und daher ein höherer Freibetrag gilt. Der Freibetrag ist der Teil deines Einkommens, der nicht auf dein Elterngeld Plus angerechnet wird. Er beträgt 50 Prozent deines Einkommens vor der Geburt, mindestens aber 300 Euro und höchstens 1650 Euro.

Das bedeutet, dass du in Teilzeit bis zu diesem Freibetrag verdienen kannst, ohne dass dein Elterngeld Plus gekürzt wird. Wenn du mehr verdienst, wird nur die Hälfte des Betrags, der den Freibetrag übersteigt, von deinem Elterngeld Plus abgezogen.

Wie hoch dein Freibetrag ist, hängt also von deinem Einkommen vor der Geburt ab. Um ihn zu berechnen, musst du dein durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen der letzten 12 Monate vor der Geburt ermitteln. Das ist der Betrag, der auf deiner Lohn- oder Gehaltsabrechnung steht, nachdem alle Abzüge wie Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gemacht wurden. Wenn du zum Beispiel 2000 Euro netto verdient hast, ist dein Freibetrag 50 Prozent davon, also 1000 Euro.

Um dein maximales Teilzeit-Gehalt zu ermitteln, musst du nun deinen Freibetrag mit zwei multiplizieren. Das ist der Betrag, den du in Teilzeit verdienen kannst, ohne dass dein Elterngeld Plus auf null sinkt. Wenn du mehr verdienst, bekommst du kein Elterngeld Plus mehr.

Wichtig ist, dass du deine Teilzeit-Tätigkeit mit deinem Arbeitgeber und deiner Elterngeldstelle absprichst und rechtzeitig anmeldest. Außerdem solltest du darauf achten, dass du nicht mehr als 32 Stunden pro Woche arbeitest, sonst verlierst du deinen Anspruch auf Elterngeld Plus.

Wenn du mehr über das Elterngeld Plus erfahren willst, kannst du dich an deine Elterngeldstelle wenden oder einen Elterngeldrechner nutzen, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. Schau dazu gerne einfach in unsere Linksammlung weiter unten.

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