Wie kann ich mein Kind während der Pubertät bestmöglich unterstützen?

Die Pubertät – eine Zeit voller Veränderungen, sowohl für dein Kind als auch für dich als Elternteil. Es ist eine Phase, die mit körperlichen, emotionalen und sozialen Herausforderungen einhergeht. Als Elternteil kannst du eine wichtige Rolle spielen, um dein Kind durch diese turbulente Zeit zu begleiten.

Stimmungsschwankungen verstehen und meistern

Während der Pubertät leidet dein Kind häufig unter Stimmungsschwankungen - das ist zwar ein Klischee, aber auch ein sehr wahres. Dieses Auf und Ab der Gefühle ist meist nicht auf dich oder dein Kind selbst zurückzuführen, sondern auf die hormonellen Veränderungen und die Weiterentwicklung des Gehirns. Es ist wichtig, in diesen Momenten mit Geduld und Verständnis zu reagieren, auch wenn es schwerfällt. Du solltest deinem Kind nicht alles erlauben, aber immer im Hinterkopf behalten, dass das Verhalten stark von den Hormonen beeinflusst wird. Ein Verspotten oder sich lustig machen über diese Verhaltensweisen, auch in der Familie, ist zwar sicher witzig gemeint, bedenke aber, dass dein Kind gerade selber sehr überfordert ist und es verletzend sein kann, das Gefühl zu haben, nicht ernst genommen zu werden.

Rebellische Verhaltensweisen akzeptieren und lenken

In der Pubertät zeigen Kinder oft rebellische Verhaltensweisen, um ihre eigene Identität zu finden. Diese Abgrenzung von den Eltern ist ein natürlicher Teil des Heranwachsens, um Selbständigkeit zu erreichen. Vertrauen ist hierbei das Schlüsselwort. Indem du deinem Kind Vertrauen schenkst, gibst du ihm die Möglichkeit, sich zu entfalten und unabhängig(er) zu werden. Gleichzeitig sollten aber immer klare Regeln und Grenzen gesetzt werden, um Struktur und Orientierung zu bieten.

Einheitliche Front und Vorbildfunktion

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass beide/alle Elternteile aktiv am Leben des Teenagers beteiligt sind und eine einheitliche Front zeigen. Eltern haben automatisch eine Vorbildfunktion, und Kinder schauen sich mehr von ihren Eltern ab, als man zunächst vermutet. Es ist daher essenziell, den Kindern zu zeigen, wie ein harmonisches Miteinander aussieht. Auch hilft es ihnen in dieser Phase allgemeiner Unsicherheit, ein stabiles und sicheres Umfeld zu haben. Konflikte sollten, wenn möglich, einvernehmlich gelöst und nicht vor dem Kind ausgetragen werden.

Kommunikation mit Ich-Botschaften

Ein hilfreicher Tipp für die Kommunikation mit Teenagern ist die Verwendung von Ich-Botschaften. Diese helfen dabei, dass sich Teenager nicht herumkommandiert fühlen. Anstatt zu sagen: „Kannst du bitte den Geschirrspüler ausräumen?“, könntest du sagen: „Ich würde mich freuen, wenn du den Geschirrspüler ausräumen würdest.“ Dies vermittelt deine Wünsche und Gefühle, ohne dabei belehrend zu wirken.

Förderung von Selbständigkeit und Verantwortung

Ermutige dein Kind, Verantwortung zu übernehmen und selbstständige Entscheidungen zu treffen. Dies kann durch kleine Aufgaben im Haushalt oder das Management von Taschengeld geschehen. Solche Erfahrungen fördern das Selbstbewusstsein und bereiten auf das Erwachsenenleben vor.

Zeit für gemeinsame Aktivitäten

Trotz aller Herausforderungen ist es wichtig, regelmäßig Zeit für gemeinsame Aktivitäten einzuplanen. Ob gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge oder Hobbys – solche Momente stärken die Bindung und schaffen positive Erinnerungen. Auch wenn du sehr häufig zu hören bekommen wirst „Boah ne, hab ich keinen Bock drauf“ - fördere und fordere diese Zeiten möglichst regelmäßig und konsequent ein, sodass dein Kind auch in Phasen des sich-Zurückziehens Teil des Familienlebens bleibt.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

In schwierigen Situationen kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist absolut keine Schande, sondern zeigt im Gegenteil eher, dass dir dein Kind sehr wichtig ist und du dir die bestmögliche Unterstützung wünscht. Schulberater, Therapeuten und andere Fachleute können wertvolle Hilfe und Entlastung bieten. Eltern sollten auch keine Scheu haben, sich selbst Unterstützung zu suchen, sei es durch Gespräche mit anderen Eltern, die ähnliche Erfahrungen machen, oder durch die Teilnahme an Elternabenden und Selbsthilfegruppen.

Die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit, die sowohl Eltern als auch Kinder vor neue Aufgaben stellt und oft das gesamte Familienleben auf den Kopf stellen kann. Mit Geduld, Verständnis und klaren Kommunikationsstrategien kannst du deinem Kind helfen, diese Phase erfolgreich zu meistern. Denke daran, dass du nicht alleine bist – professionelle Unterstützung und der Austausch mit anderen Eltern können wertvolle Hilfestellungen bieten.

Weitere Beiträge

Du hast alle Beiträge zu diesem Thema gelesen 🥳
Disclaimer

Die vorliegenden Inhalte wurden von heynanny sorgfältig und nach bestem Gewissen recherchiert und zusammengestellt, um Dich und Deine Familie bestmöglich zu unterstützen. Wir können aber für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit sämtlicher Seiten keine Gewähr übernehmen. Bitte erkundige Dich daher auch immer zusätzlich auf den Seiten der Behörden und offiziellen Anlaufstellen.