Care Crafting: Selbstbestimmung und Planbarkeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit
Kategorie:
Unternehmen
Veröffentlicht:
Nov 10, 2023
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Die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit ist eine Herausforderung, die sowohl Mitarbeiter:innen als auch Organisationen betrifft. Die scheinbar endlose Jongliererei zwischen Arbeitsverpflichtungen und der Sorge um Angehörige kann zu einer erdrückenden Fremdbestimmung führen. Doch es gibt einen innovativen Ansatz, der Selbstbestimmung und Planbarkeit fördert: Care Crafting.

Warum Care Crafting?

In der heutigen Welt sind Organisationen und Mitarbeiter:innen gleichermaßen mit Unsicherheiten konfrontiert, wenn es um die Balance zwischen Beruf und Care-Arbeit geht. Als Reaktion auf diese Unsicherheiten neigen einige Organisationen dazu, strenge Arbeitszeiten und Kontrollmechanismen einzuführen. Leider erhöht dies nur die Fremdbestimmung und den Stress für Mitarbeiter:innen. Care Crafting hingegen verspricht einen Ausweg aus diesem Teufelskreis. Dieser Ansatz basiert auf den bewährten Prinzipien des Job Crafting und konzentriert sich auf drei wesentliche Aspekte: Task Crafting, Relational Crafting und Cognitive Crafting.

Lasst uns genauer untersuchen, wie Care Crafting funktioniert und wie es Selbstbestimmung und Planbarkeit in den Mittelpunkt rückt.

Die Prinzipien des Care Craftings

Task Crafting: Mitarbeiter:innen passen ihre beruflichen Aufgaben an ihre Fähigkeiten und Interessen an. Dies ermöglicht es ihnen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, die sie motivieren, während sie andere, weniger geeignete Aufgaben abgeben können.

Relational Crafting: Im Rahmen des Relational Crafting arbeiten Mitarbeiter:innen gezielt an ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und Beziehungen im Arbeitsumfeld. Dies kann den Austausch von Aufgaben und gegenseitige Unterstützung einschließen, um die Belastung zu reduzieren.

Cognitive Crafting: Mitarbeiter:innen ändern ihre Denkweise in Bezug auf ihre Arbeit. Sie sehen ihre beruflichen und Care-Aufgaben nicht mehr als unüberbrückbare Gegensätze, sondern als Teil eines größeren Ganzen.  

Die treibende Kraft: Die Mitarbeitenden

Ein entscheidender Aspekt des Care Craftings ist, dass die Mitarbeiter:innen selbst die treibende Kraft hinter diesem Prozess sind. Dieser Ansatz setzt auf die Zusammenarbeit von Organisationen und Mitarbeitenden, um zeitgemäße, zuverlässige und leicht umsetzbare Lösungen zu entwickeln. Es ist eine Win-win-Situation, bei der Mitarbeiter:innen mehr Kontrolle über ihre Arbeit und ihre Pflegeverpflichtungen erhalten, während Organisationen von einer gestärkten Bindung der Fachkräfte profitieren.

Care Crafting in Aktion: Die ersten Schritte  

Wie sieht Care Crafting in der Praxis aus? Hier sind einige Fragen, die Unternehmen und Mitarbeiter:innen im Rahmen des Care Crafting-Prozesses reflektieren können:

Professional & Care Task Crafting: Wie können berufliche Aufgaben angepasst werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit zu verbessern?

Relational Care Crafting: Mit welchen Kolleg:innen können Beziehungen gestärkt werden, um Unterstützung und Entlastung zu bieten?

Cognitive Care Crafting: Wie können Mitarbeiter:innen und Unternehmen eine positive Einstellung zur Care-Arbeit entwickeln und eine Kultur des Wohlbefindens fördern?

Fazit

Die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit ist keine unüberwindbare Hürde, vor der Organisationen hilflos stehen. Besonders in Branchen, die vom Fachkräftemangel betroffen sind, haben Arbeitnehmer:innen eine starke Verhandlungsposition und können eine Kultur der Vereinbarkeit zur Bedingung für ihre Anstellung in der Organisation machen. Organisationen haben die Möglichkeit, moderne Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit zu schaffen und Care Crafting in die Praxis umzusetzen. Es geht nicht darum, ob es machbar ist, sondern darum, ob Organisationen endlich an dem Punkt angekommen sind, es zu wollen und aktiv zu fördern. Care Crafting bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit zu verbessern und die Lebensqualität der Mitarbeiter:innen zu steigern.

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