Welche Unterstützung kann ich als Pflegende*r erhalten?

Sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen zu kümmern kann sehr anstrengend und herausfordernd sein. Aber du bist nicht allein mit dieser Aufgabe, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Unterstützung und Entlastung erhalten kannst:

Die Pflegeversicherung

... ist eine wichtige Quelle der Unterstützung für pflegende Angehörige. Sie bietet verschiedene Leistungen an, die du je nach Pflegegrad und Bedarf deines Angehörigen in Anspruch nehmen kannst. Dazu gehören:

  • Das Pflegegeld: eine monatliche Zahlung, die du direkt von der Pflegekasse erhältst, wenn du deinen Angehörigen selbst pflegst. Du kannst das Pflegegeld frei verwenden, zum Beispiel um dir selbst etwas zu gönnen oder eine private Pflegekraft zu bezahlen.
  • Die Pflegesachleistung: eine Leistung, die du erhältst, wenn du einen professionellen Pflegedienst beauftragst, der dir bei der Pflege deines Angehörigen hilft. Der Pflegedienst rechnet direkt mit der Pflegekasse ab, du musst nichts zuzahlen.
  • Der Entlastungsbetrag: eine Leistung, die du für Angebote zur Unterstützung im Alltag nutzen kannst. Das sind Dienste, die dir bei der Hauswirtschaft, der Betreuung oder der Freizeitgestaltung deines Angehörigen helfen. Dazu zählen auch die Tätigkeiten der Seniorenbegleitung bei heynanny.
  • Die Verhinderungspflege: eine Leistung, die du erhältst, wenn du dich aus einem wichtigen Grund nicht um deinen Angehörigen kümmern kannst, zum Beispiel wegen Krankheit, Urlaub oder Erholung. Die Verhinderungspflege übernimmt die Kosten für eine Ersatzpflegeperson, die deinen Angehörigen in dieser Zeit betreut. Die Verhinderungspflege kann bis zu 6 Wochen pro Jahr in Anspruch genommen werden.
  • Die Kurzzeitpflege: eine Leistung, die du erhältst, wenn dein Angehöriger vorübergehend in einer stationären Einrichtung untergebracht werden muss, zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei einer akuten Verschlechterung seines Zustands. Die Kurzzeitpflege übernimmt die Kosten für die Unterbringung und die Pflege deines Angehörigen in einem Pflegeheim oder einer Kurzzeitpflegeeinrichtung. Die Kurzzeitpflege kann bis zu 8 Wochen pro Jahr in Anspruch genommen werden.
  • Diese Leistungen beantragst du direkt bei der Pflegekasse. Bei Fragen dazu kannst du dich jederzeit an die Pflegeberatung wenden, die dir kostenlos und unabhängig zur Verfügung steht.

Die Pflegeberatung

... ist eine Beratungsstelle, die dir bei allen weiteren Fragen rund um die Pflege deines Angehörigen hilft. Die Pflegeberatung bietet dir folgende Leistungen an:

  • Die individuelle Pflegeberatung: eine persönliche Beratung, die du telefonisch, online oder vor Ort in Anspruch nehmen kannst. Die Pflegeberatung informiert dich über die Leistungen der Pflegeversicherung, die Pflegeangebote in deiner Region, die Finanzierungsmöglichkeiten und die rechtlichen Aspekte der Pflege. Die Pflegeberatung hilft dir auch, einen individuellen Pflegeplan zu erstellen, der auf die Bedürfnisse deines Angehörigen und deine Situation zugeschnitten ist.
  • Die Pflegekurse: Schulungen, die dir praktische Tipps und Anleitungen für die Pflege deines Angehörigen geben. Die Pflegekurse vermitteln dir zum Beispiel, wie du deinen Angehörigen richtig mobilisierst, wie du bei der Körperpflege unterstützen kannst, wie du mit typischen Problemen wie Inkontinenz, Demenz oder Schmerzen umgehst oder wie du dich selbst vor Überlastung schützt. Die Pflegekurse sind kostenlos und können sowohl online als auch in Präsenzform besucht werden.
  • Die Pflegebegleitung: eine ehrenamtliche Person, die dir regelmäßig zur Seite steht, dich entlastet, dir zuhört und dich motiviert. Die Pflegebegleitung kann dir zum Beispiel bei der Organisation der Pflege helfen, dich zu Terminen begleiten, dich an Freizeitaktivitäten erinnern oder einfach nur mit dir reden. Die Pflegebegleitung ist kostenlos und wird von verschiedenen Organisationen angeboten. Um die Leistungen der Pflegeberatung zu erhalten, musst du dich an die Pflegeberatungsstelle wenden, die für dich zuständig ist. Das kann entweder die Pflegekasse, der Pflegestützpunkt oder eine andere unabhängige Beratungsstelle sein.

Weitere Unterstützung

Wir empfehlen dir außerdem, Ausschau nach Selbsthilfegruppen in deiner Region zu halten, um dich mit Menschen auszutauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Selbsthilfegruppen bieten dir die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen, Fragen zu stellen, Verständnis und Unterstützung zu erfahren und neue Freundschaften zu schließen. Selbsthilfegruppen sind ein wichtiger Ort, um dich nicht allein zu fühlen, sondern Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Die Gruppen sind grundsätzlich kostenlos und werden von verschiedenen Organisationen angeboten. Um eine Gemeinschaft zu finden, kannst du dich an die Selbsthilfekontaktstelle in deiner Region wenden. Die Kontaktstelle informiert dich über bestehende Gruppen, die zu deiner Situation passen, und vermittelt dir den entsprechenden Kontakt. Die Selbsthilfekontaktstelle hilft dir auch, eine neue Selbsthilfegruppe zu gründen, wenn du das möchtest.

Disclaimer

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