Welche Möglichkeiten der Betreuung Pflegebedürftiger gibt es?

welche-moglichkeiten-der-betreuung-pflegebedurftiger-gibt-es

Wenn du dich plötzlich um einen Angehörigen kümmern musst, der pflegebedürftig ist, stehst du vor einer wichtigen Entscheidung: Welche Form der Pflege ist die Beste für euch? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deinen Liebsten unterstützen kannst, je nachdem, wie viel Hilfe er oder sie braucht, wie viel Zeit du hast und wie es um euer Budget steht.

Nachfolgend stellen wir dir die wichtigsten Pflegeformen vor, die es in Österreich gibt, und erklären dir, was sie bedeuten.

Die Heimhilfe

Die Heimhilfe ist die „leichteste“ Form der Pflege und unterstützt ältere Menschen dabei, den Alltag zu bewältigen. Die sogenannten Alltagsbegleiter kannst du ganz einfach über die heynanny Plattform buchen. Die Nannys bei uns unterstützen gerne beim Einkaufen, bei Fahrten zu Ärzten oder anderen Terminen, helfen administrative Aufgaben zu erledigen (bspw. Versicherungs- oder Mietangelegenheiten, Überweisungsformulare etc.), und leisten allgemein Gesellschaft. Je nach Bedarf und Wunsch kann auch gemeinsam gespielt, gelesen, gekocht und gegessen werden - je nachdem, was für euch und die Nanny gut passt.

Leider hat man in Österreich keinen Rechtsanspruch auf eine Förderung der Heimhilfe. Ob ihr die Voraussetzungen einer Förderung erfüllt, eruiert die zuständige Stelle individuell. Wenn ihr Unterstützung im Alltag braucht, müsst ihr in Wien die Förderung schriftlich beim Kundenservice des Fonds Soziales Wien (FSW) einbringen. Im Idealfall erhaltet ihr dann Kostenzuschüsse.

Die mobile Pflege

Die mobile Pflege zu Hause ist eine der beliebtesten Pflegeformen, denn sie ermöglicht es, dass dein Angehöriger in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Dabei kommt ein professioneller Pflegedienst zu euch nach Hause und übernimmt bestimmte Aufgaben, wie zum Beispiel die Körperpflege, die Medikamentengabe oder die Haushaltsführung. Du kannst dabei selbst entscheiden, wie oft und wie lange der Pflegedienst kommt, abhängig auch vom Pflegegrad und Bedarf deines Angehörigen.

Die 24 Stunden Betreuung

Bei der 24-Stunden-Betreuung wird, wie der Name schon sagt, die zu pflegende Person 24 Stunden am Tag bei sich zu Hause von einer Hilfskraft, die dann bei den Pflegenden wohnt, betreut. Dabei ist es häufig notwendig, dass sich mehrere Pflegekräfte die Zeit in Schichten aufteilen.

Wenn die betreuungsbedürftige Person rund um die Uhr betreut werden muss, Pflegegeld ab Stufe 3 bezieht und das monatliche Nettoeinkommen 2.500 Euro nicht übersteigt, hast du Anspruch auf eine Förderung für die 24-Stunden-Betreuung. Die Höhe der Bezuschussung beträgt für zwei selbstständige Betreuungskräfte 800 Euro im Monat. Arbeitet eine einzelne Betreuungsperson mindestens 28 Tage durchgehend, wird ebenfalls der Förderbetrag von 800 Euro ausbezahlt. Bei Beschäftigung von zwei unselbständig tätigen Betreuungskräften beträgt die Bezuschussung bis zu 1.600 Euro monatlich.

Die teilstationäre Pflege

Eine teilstationäre Pflege ist geeignet, wenn der Pflegeaufwand nicht hoch ist und die zu pflegende Person zu Hause wohnt. Bei der teilstationären Pflege verbringt die zu pflegende Person ihren Tag in einem Pflegeheim, bleibt jedoch weiterhin zu Hause wohnen. Die Leistung einer solchen Einrichtung beinhaltet den Abhol- und Heimtransport, Verpflegung, bedarfsgerechte Pflege, gegebenenfalls Therapieformen sowie soziale Aktivitäten und die Beratung von Angehörigen

Im Vergleich zur 24-Stunden-Betreuung und Heimhilfe, werden in teilstationären Einrichtungen auch ganz bewusst die sozialen Kontakte gepflegt. Schön ist hier auch, dass du deinen Angehörigen tagsüber in guten Händen weißt, die Person aber trotzdem im eigenen Heim schlafen und leben kann. Für Viele ist das gerade im Alter sehr wichtig und es ist eine gute Zwischenlösung, die dich entlastet.

Das betreute Wohnen

Das betreute Wohnen ist eine Pflegeform, die sich vor allem für ältere Menschen eignet, die noch relativ selbstständig sind, aber dennoch eine gewisse Sicherheit und Unterstützung wünschen. Dabei mietest du für deinen Angehörigen ein barrierefreies Appartement in einer Wohnanlage, die speziell für Senioren konzipiert ist. Dort kann er oder sie nach seinen oder ihren Vorstellungen leben, aber auch auf verschiedene Serviceleistungen zurückgreifen, wie zum Beispiel Reinigung, Wäsche, Verpflegung oder Freizeitgestaltung.

Die stationäre Pflege

Die stationäre Pflege im Heim ist eine Pflegeform, die du in Betracht ziehen solltest, wenn dein Angehöriger eine intensive und rund um die Uhr verfügbare Betreuung braucht, die du zu Hause nicht leisten kannst. In einem Pflegeheim wird dein Angehöriger von qualifizierten Pflegekräften versorgt, die auch im Notfall schnell handeln können. Außerdem hat er oder sie die Möglichkeit, an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen und soziale Kontakte zu knüpfen.

Die Kosten für die stationäre Pflege sind allerdings sehr hoch und variieren stark. Neben dem Pflegegeld, der Pension oder Rente wird auch das sonstige Einkommen des Pflegebedürftigen zur Deckung der Heimkosten herangezogen. Wenn das Einkommen zur gänzlichen Abdeckung der Heimkosten nicht ausreicht, kommt meist die Sozialhilfe/Mindestsicherung für den Restbetrag auf.